FC Grün-Weiß Piesteritz e.V.
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Verbandligisten können vorfristig Klassenerhalt sichern

Philipp Scopp, 20.05.2016

Verbandligisten können vorfristig Klassenerhalt sichern

Piesteritz -

Der Sekt ist noch nicht kalt gestellt - und eine Party hat bisher auch niemand organisiert. Doch der FC Grün-Weiß Piesteritz kann am Samstag ab 15 Uhr beim Tabellenletzten in Schönebeck in Sachen Klassenerhalt alles klar machen. Neben einem eigenen Erfolg muss dazu der Zweite, Imo Merseburg, beim Vorletzten in Oschersleben siegen.

Für die Volkspark-Elf und für den Kandidaten für den Oberliga-Aufstieg sind das eigentlich beides Pflichtnummern. Und so stehen die Lutherstädter vor dem ersten Matchball.

„Es soll aber auch der einzige bleiben“, betont Heiko Wiesegart. Der Cheftrainer verweist auf das Restprogramm, das es in sich habe. Es gibt Heimspiele gegen den Tabellenführer Merseburg 99 - spielte einst als Schkopau in der DDR-Oberliga - und gegen Haldensleben.

Die werden just zum Stadtfest „Luthers Hochzeit“ erwartet. Und die Partie kann dank des Verbandes - der den Sonntag als Regelspieltag festgelegt hat - in der letzten Runde eben nicht an einem Samstag ausgetragen werden. Und ja: Jungen Kickern muss es einfach mal erlaubt sein, am Samstag ein Bierchen zu trinken.

Zwischen diesen beiden Begegnungen steht die Fahrt nach Oschersleben an. Da soll es nicht mehr um die berühmte Wurst gehen. Lust auf einen Abstiegsthriller verspürt niemand. Deshalb soll jetzt der Sack zugemacht werden.

Personell sieht es so schlecht nicht aus. „Wir haben im Moment zwei angeschlagene Spieler, die werden aber auf die Zähne beißen“, so der Cheftrainer. Es zählen keine Ausreden, jetzt sind Männer gefragt.

Dabei steht Daniel Gallin nach seinem angeblichen Schuhwurf in Richtung Schiedsrichter und seiner Sperre von sieben Spielen genauso wieder zur Verfügung wie Sascha Prüfer, der nach der fünften Gelben Karte einmal aussetzen musste.

Definitiv nicht Kader ist Torwart Marvin Kleinschmidt, der nach seiner Roten Karte immer noch nicht einsatzberechtigt ist. Seine Vertretung - Co-Trainer Jan Lindemann im Kasten - hat bisher einen ausgezeichneten Job gemacht. Wie allerdings die Startformation in Schönebeck aussehen wird, ist völlig unklar.

Am Personalkarussell wird noch fleißig gedreht. Der Grund ist die Reservemannschaft, der im Abstiegskampf das Wasser bis zum Hals steht. Fünf Punkte Rückstand zum HSV Gröbern sollen im Schlussspurt noch unbedingt aufgeholt werden. Am Samstag geht es nach Jessen. „Wir wollen beide Partien gewinnen“, stellt Wiesegart klar. Es schlägt die Stunde der gewieften Taktiker, denn ab Samstag gibt es Sperrfristen, die ein fleißiges Hin- und Herwechseln - wie bisher praktiziert - nicht mehr so einfach ermöglichen.

Da kommt die fußballfreie Zeit zu Pfingsten offensichtlich genau zur richtigen Zeit. „Die Erste muss jetzt ihren Negativtrend beenden“, sagt Wiesegart. Tatsächlich sind die Piesteritzer (sieben Punkte) das drittschlechteste Team der Rückrunde.

Nur Oschersleben (fünf) und eben Schönebeck (null) haben noch einen schlechteren Lauf. Das Hinspiel gewinnt Piesteritz vor 112 Zuschauern deutlich mit 4:0 durch Tore von Florian Freihube, Brian-Lucas Körnicke, Jonny Karaschewski und Christoph Düsedau. Es gibt trotz des klaren Erfolges allerdings keinen Grund, das Schlusslicht zu unterschätzen.

„Piesteritz sollte mit starker Gegenwehr rechnen. Wir werden uns so teuer wie möglich verkaufen“, kündigt Mario Katte an. Zuletzt hatte Imo Merseburg enorme Probleme, um im Schlussspurt doch noch 2:0 zu gewinnen. „Wir hatten in der ersten Halbzeit zwei große Möglichkeiten. Wenn wir die genutzt hätten... Der Favorit wurden schon nervös“, berichtet der Schönebecker Cheftrainer weiter, der im Winter die Elf übernommen hat.

„Ich wusste, worauf ich mich einlasse. So eine Niederlageserie ist auch für einen Coach nicht einfach. Aber wir haben uns stabilisiert. Die zweistelligen Resultate gehören der Vergangenheit an“, sagt Katte, der mit großem Respekt von seinen Kickern spricht. „Die junge Truppe im Altersdurchschnitt von 20 Jahren zeigt sehr viel Moral.

Wir haben nie aufgegeben und spielen die Saison zu Ende“, so Klatte, der verrät: „Wir sind bescheiden und bleiben auf dem Teppich. Aber wir liebäugeln schon noch mit dem einen oder anderen Punkt.“ Spätestens in der neuen Serie - nach der Fusion mit dem bisherigen Stadtrivalen - soll es wieder aufwärtsgehen. (mz)