Wittenberger Auswahl trifft auf den Vatikan

Philipp Scopp, 06.06.2015

Wittenberger Auswahl trifft auf den Vatikan

Wittenberg (wg). Eine 20-köpfige Fußball-Mannschaft aus der Lutherstadt Wittenberg und drei Fans fliegen am 3. Juli nach Rom und werden am 4. Juli gegen eine Auswahl des Vatikans antreten, Anpfiff ist um 20 Uhr.

Lange stand das sportlich-ökumenische Projekt auf des Messers Schneide, denn der zu stemmende finanzielle Eigenanteil ist hoch. Deshalb hatte das Wittenberger Benefizteam mit dem Kreissportbund (KSB) Wittenberg als Partner die organisatorische Verantwortung übernommen, um den Fußballknaller des Jahres zu retten. Der Kulturausschuss bewilligte zudem eine Förderung in Höhe von 5.000 Euro.

„Die Idee, dass eine Auswahl aus Wittenberg gegen den Vatikan spielt, hatte ursprünglich Stephan Schelhaas, Werner Ross hat sie dann aufgegriffen und die Kontakte zum Vatikan stellte Dietmar Röder her“, erläutert KSB-Geschäftsführer Stephan Arnhold im Gespräch mit der Redaktion des Wittenberger Sonntag.

Vorbild ist die Rom-Tour der Botenläufer 1993 auf Luthers Spuren, am Ende gab es einen Empfang im Vatikan beim Kardinal für Ökumene.

Auf ein Schreiben der Stadt kam am 17. Januar 2015 die positive Antwort an den „Gentilissimo Signor Naumann“, unterzeichnet von Giancarlo Taraglio, dem Vizepräsidenten der Rappresentativa Dipendenti Vaticani. In dem Schreiben an Oberbürgermeister Eckhard Naumann (SPD) heißt es, dass das Team des Vatikans, das weder Mitglied der Uefa noch der Fifa ist, bereits gute Erfahrungen mit deutschen Mannschaften gemacht habe, genannt werden Borussia Mönchengladbach und der FC Sankt Pauli.

„Der Vatikan hat seit 1972 eine eigene Liga“, berichtet Arnhold. Aktueller Meister ist das Vatikan-Museum. Die 20 besten Vatikan-Kicker, die Nationalmannschaft des Kirchenstaates, werden von der Trainerlegende Giovanni Trapattoni trainiert. Ob dieses Team oder ein anderes gegen die Protestanten aus der Lutherstadt aufläuft, ist ebenso offen, wie der genaue Termin des Rückspiels, das auf jeden Fall 2017 in Wittenberg stattfinden wird.

Und der Vatikan spielt nach eigenen Regeln: Dort gibt es nicht nur gelbe, gelb-rote und rote, sondern auch blaue Karten. Wenn der Schiri letztere zückt, muss der Bestrafte für fünf Minuten an den Spielfeldrand. Außerdem wird nur zweimal 30 Minuten gespielt, denn die meisten Spieler sind schon etwas betagter. Partien am Sonntag sind ebenso verboten wie Beschimpfungen des Schiris oder Fluchen auf dem Platz

Die ursprüngliche Idee, das Wittenberger Team von Promi-Trainer Felix Magath betreuen zu lassen, wurde als unrealisierbar verworfen. Die Rolle des Trainers übernimmt Karl-Heinz Röthel, im Kader dabei sind unter anderem der ehemalige Stadtratsvorsitzende Thomas Popp, CDU-Stadtrat Frank Neumann, SPD-Stadtrat René Steputtis, KSB-Geschäftsführer Stephan Arnhold sowie Christoph Hasse, Ronny Zegarek, Kai Vater sowie Volker Werner von den Freien Wählern als offizieller Vertreter der Stadt.

Vor Anpfiff besteht die Möglichkeit zur individuellen Stadtbesichtigung, außerdem ist ein Training angesetzt. Am Sonntag, dem 5. Juli, erfolgt der Rückflug.

Am Freitag hat sich die Mannschaft, die aus Spielern des Wittenberger Benefizteams und weiteren Interessenten besteht, zum ersten Mal im Piesteritzer Volkspark offiziell getroffen und ein erstes gemeinsames Training absolviert, auch ein Kamerateam vom MDR war da.


Quelle:Wittenberger Sonntag Magazin


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